Muskelaufbau in kurzer Zeit – Ist das gesund?

Viele Kraftsportler wünschen sich einen gut definierten Body bestückt mit einer Menge an Muskeln. In der Praxis stellen sie dann fest, dass die oftmals gar nicht so einfach ist. Sie wundern sich, warum die anderen in den Fitnessstudios solch stark ausgeprägte Muskeln haben, aber man selbst nicht. Dies ist nicht immer auf die bloße körperliche Arbeit zurückzuführen. Oftmals verwenden Kraftsportler zusätzliche Substanzen, um den Körper besser zu definieren und den Vorgang des Muskelaufbaus zu beschleunigen. Jene Substanzen sind jedoch nicht immer ganz so ungefährlich.

Wie wirkt das Anabolikum?

Zu der besagten Substanz zählt Anabolika. Diese bestehen zu einem großen Anteil aus künstlich hergestellten Steroiden. Diese sind mitunter Metenolon, Furazabol, Stanozolol, Metandienon, Nandrolon und Dehydrochlormethyltestosteron. Mittels verstärkter Proteinsynthese wird der Aufbau von körpereignem Gewebe gefördert. Dies erzielt dann die sogenannte anabole Wirkung. Das Körpergewicht des Sportlers steigt bei der Einnahme nicht nennenswert an, da einige der Mittel ebenfalls für einen gesteigerten Fettabbau verantwortlich sind. Das Anabolikum beeinflusst den Aufbaustoffwechsel und vor allem den Eiweißaufbau unseres Körpers. Das Mittel verhindert den Abbau von körpereigenen Eiweißvorräten und verstärkt die Synthese von Eiweiß im Körper des Athleten.

Gravierende Nebenwirkungen

Aufgrund der jahrelangen Anabolikum-Einnahme von Sportlern der DDR sind Nebenwirkungen dieses Stoffes sehr gut bekannt. Diese reichen von Organschäden bis hin zu psychischen Schäden. Die Krebsbildung kann beschleunigt werden, die Hormonproduktion des eigenen Körpers kann unter Umständen eingestellt werden. Des Weiteren haben jene Leute ein höheres Risiko an einem Herzinfarkt zu erleiden. Das Mittel führt zu verstärkter Aggression. Es kann zu großflächiger Akne kommen und es vermehrt zu Infektionen aufgrund weniger steriler Bedingungen. Männer haben in weiterer Folge oft mit einer Schrumpfung der Hoden und einer Störung der Spermienproduktion zu kämpfen. Frauen bekommen eine tiefere Stimme, verstärkte Körperbehaarung, eine vergrößerte Klitoris und Störungen des Menstruationszyklus.

Wer das Anabolikum anwendet

Sportler aus dem Bereich der Kraft, der Schnellkraft oder jene, deren Masse an Muskeln wettkampfentscheidend sind, greifen oftmals auf die Verwendung, trotz prekärer Nebenwirkungen, zurück. Auch Ausdauersportler kommen ab und an auf das Mittel zurück. Sie konsumieren es jedoch in geringeren Massen, da ein zu hoher Anteil an Muskelmasse nachteilig für ihre Sportart ist. Am bekanntesten sind hierbei jedoch die Bodybuilder, die dieses Mittel in teilweise sehr großen Mengen zu sich nehmen. Das Medikament kann sowohl in Form von Tabletten eingenommen wie auch gespritzt werden. Aufgrund der Vielzahl an Nebenwirkungen ist es in Deutschland offiziell nur auf Rezept erhältlich. Wird das Mittel zum Doping missbraucht, ist der Besitz ab einer gewissen Menge strafbar. Oft werden dann auch Sanktionen gegen den Athleten innerhalb der Vereine gestellt. Wird man einmal dabei erwischt, vor einem Wettkampf das Medikament zum Dopen zu missbrauchen, drohen mindestens vier Jahre Wettkampfsperre. Bei erneutem Vergehen oftmals gar lebenslänglich. Wird in Deutschland mit den anabolen Steroiden gehandelt, können bis zu zehn Jahre Haftstrafe drohen. Mittlerweile gibt es schon einen eigenen Ring von Doping-Händlern, vergleichbar mit einem Drogennetzwerk. Besonders anfällig für solche Käufe sind junge Männer, die gleich zu Beginn über das Ziel hinausschießen wollen. Sie sind unsicher und lassen sich leichter überreden, was jedoch fatale Folgen haben kann.